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Muskattrollinger

Ein Wein, welcher lange verschollen war

 

Muskattrollinger, dieser Wein ist ein großer Unbekannter, aber ein Wein, welcher zur Region – Genussregion Stuttgart – paßt und gehört.

Es ist eine alte Rebsorte. Unter Umständen haben die Freiherrn von Brusselle, vormals ansässig in der Steiermark und in Wien, diese Sorte 1853 mit Übernahme der Burg Schaubeck aus dem Süden mitgebracht und als erstes   Weingut den Wein in Deutschland angepflanzt. Das Weingut Graf Adelmann ist daher mit dem Muskattrollinger sehr extrem verwachsen.

Eine gesicherte Geschichte des Muskattrollinger gibt es nicht. In der Literatur taucht der Wein erstmals im 19.Jahrhunder bei deutschen Autoren auf.  Um 1900 wurde diese Sorte im Weingut der Freiherrn von Brusselle getrennt ausgebaut, daher war das Weingut das erste oder das letzte, welches diesen Wein anbaute. Nach Aussage des Vaters von Michael Graf Adelmann hat sich von hier die Rebe durch einen Verwalter nach Lichtenberg `fortgepflanzt´, weiter nach Beilstein, usw.

 

Der Muskattrollinger ist sicherlich eine frühe rote Variante des Muskatellers und im ganzen Mittelmeerraum als Tafeltraube verbreitet. Heute sind die Tafeltrauben im Balkan, Chianti-Gebiet, Südfrankreich, Istael, Indien, China – Kreuzung Amurrebe mit Muskattrollinger.

Zwischen dem Muskattrollinger und dem blauen Trollinger stehen wohl keine Beziehungen. Der Muskattrollinger gilt als (genetisch entschlüsselt) Variante des Muskatellers. Die Trauben des Muskattrollinger sind konisch, mittelgroß bis groß, lockerbeerig, langstielig, Beeren groß, oval bis rund, schwarzblau, beduftet. Reifezeit extrem spät – anspruchsvoller als der Trollinger. Fleisch sehr saftig, süß, aromatisch mit deutlichem Muskatgeschmack, Beerenhaut dick.

Den Muskattrollinger kennt man auch als Muscat D´Hambourgh, Muscat Noir, Black Muscadine, Muscat of Alexandria.

Der Muskattrollinger des Weingut Graf Adelmann ist der authentischste, dank seiner langen und reichen Erfahrung im An- und Ausbau im Weinberg und Keller.

Heute bauen mehrere Winzer den Muskattrollinger als Rosé aus, ich finde aber, das dadurch der deutliche, einzigartige, feine Rosenduft leidet, für mich schade.

 

Eine Analyse des 2009 Muskattrollinger QbA., trocken - Lage: Kleinbottwarer Oberer Berg, Größe: 12 ha, Höhe: 250 - 290 m, Ausrichtung: Südsüdwest, Boden: Keuper, Rebsorte: 100 % Muskattrollinger, Reberziehung: Pendelbogen (4 Augen pro qm), Vinifikation: Gärung über 10 Tage, Ausbau im Edelstahlgebinde, Farbe: sattes Rubin, Duft: herzhaftes Muskat-Bouquet, zarter Rosenduft, Geschmack: sehr saftig und rund, langer Nachhall - Abtrunk, Reifepotenzial: bis 2015, Serviertemperatur: 14-15 Grad, Empfehlung: idealer Apéritif - kellerkühl genießen -, Alkoholgehalt: 12,o vol., Restzucker: 5,8 g/l, Gesamtsäure: 3,7 g/l. Anbaufläche in Württemberg als einziges deutsches Anbaugebiet: 15 Hektar.

Ich freue mich auf Ihre Meinung und wünsche Ihnen viel Genuss, Lebensqualität und Harmonie mit dem nicht alltäglichem Tropfen. Gerne höre ich von Ihnen. Einen angenehmen Genuss.

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