Deutschlands Spätburgunder erfahren derzeit starke internationale Nachfrage
Deutschlands Spätburgunder erfahren derzeit starke internationale Nachfrage – kein Wunder angesichts der Preisentwicklung für Burgunder aus Burgund. Aber es ist beileibe nicht nur der Preis, der die Weine so attraktiv macht: Deutscher Pinot wird immer feiner und stilvoller.
Die Rebe Spätburgunder wird immer mehr zum Lieblingskind der deutschen Winzer. Selbst in den Hochburgen des Anbaugebietes Mosel und im Rheingau gewinnt er an Bedeutung und lässt mit Top-Qualitäten aufhorchen, wie auch die diesjährige Spätburgunder-Trophy belegt. Zu Beginn standen 183 Weine zur Verkostung, zuletzt haben wir zwei getrennte Finalläufe blind verkostet: einmal die in der Vorverkostung höchstbewerteten Weine des Jahrgangs 2021, einmal diejenigen aller anderen Jahrgänge. Dabei konnten die besten 2021er-Kelterungen durchaus mithalten mit Spitzenjahren wie 2019, 2020 oder 2016. Dabei ist der Jahrgangstyp 2021 naturgemäß etwas schlanker und frischer, die Gerbstoffmengen sind nicht so hoch wie beispielsweise im Jahrgang 2020. Der Sommer 2021 war ja eher kühl und nass – beim Rotwein sind die Mengen besonders klein, weil skruplulöse Selektion erforderlich war. Was am Ende in die Flasche kam, hat jedoch das Zeug dazu, während einer mittellangen Flaschenreife zu großer Eleganz heranzureifen.
Dass man dennoch auch in diesem Jahr nicht auf Dichte verzichten muss, zeigt exemplarisch der Siegerwein, der Siebeldinger Im Sonnenschein der zudem ein treues Abbild des Muschelkalk-Terroirs darstellt.
Auch bei den anderen Jahrgängen setzte sich ein Pfälzer durch:
2020er Laumersheimer Steinbuckel ist ein Monument für viele Jahre der Flaschenreife. Wie bei einem Grand Cru aus dem Burgund macht es wenig Sinn, diesen Wein jetzt schon zu trinken: Er ist für die Langstrecke gemacht.
Jahrgang 2021
Definition - Kräuterig im Duft, Estragon, Melisse, getrocknete Minze, dezent pfefferig, Himbeeren, Erdbeeren, Milchschokolade. Am Gaumen geschmeidig und saftig, elegant und kühl, rote Beerenfrucht, reifer, samtiger Gerbstoff, erfrischende Säurestruktur, feine Würze, packend, jugendlich.
Sortenprofil
Die Pinot-Familie
Bei der Rebsortenfamilie der Pinots handelt es sich möglicherweise um direkte Abkömmlinge von Wildreben – bislang gaben Genanalysen jedenfalls keinen Hinweis darauf, dass irgendwelche bekannten Rebsorten die Eltern etwa des Pinot Noir sein könnten.
Pinot Noir = Spätburgunder
Spätburgunder ist in Deutschland bereits seit dem Mittelalter verbreitet, möglicherweise seit dem 9. Jahrhundert, gesichert seit dem 14. Jahrhundert. Der Name »Spätburgunder« führt inzwischen jedoch in die Irre: Durch die Erderwärmung gehört der Pinot Noir heute zu den Traubensorten, die im Herbst als erste gelesen werden.
Weitere Jahrgänge
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Sven (Mittwoch, 28 Februar 2024 19:23)
tatsächlich - der Spätburgunder profitiert vom Klima und der Erfahrung der Winzer, beim Ausbau des Weines, hat eine wunderbare Zukunft, gerade in unserer Genussregion Stuttgart,