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Alles über Nüsse, auch Haselnußrezepte

Nüsse sind überaus gesund - hier die unterschiedlichen Sorten

Mein herbstlicher Heisshunger auf Nüsse – was will mir mein Körper damit sagen?

Was wären Herbst und Winter ohne Nüsse, Mandarinen und Marroni? Sie sind auf jeden Fall gesund. Aber haben wir sie jetzt besonders nötig?

Auch bei Baum- oder Walnüssen gibt es mehrere Sorten.

Die Tage werden kürzer, die Wälder bunt – und ich bekomme eine unbändige Lust auf Nüsse.

Walnüsse, Mandeln, Macadamianüsse, Erdnüsse: Egal, ich knacke und knuspere zwar nicht stündlich, aber doch mehr als einmal pro Tag. Zum Glück sind es nicht die salzigen Partybegleiter, die mich anmachen, sondern die Nuss im Urzustand.

Die einschlägige Ratgeberliteratur im Internet ist sich einig: Mein Körper will mir einen Mangelzustand signalisieren.

Zwar wird die Nusslust nicht explizit erwähnt – bin ich vielleicht ein bisschen abseitig? Aber die Listen der Internetratgeber über Ursachen für spezielle Essgelüste ausserhalb der Schwangerschaft sind lang. Mit der Lust auf Schokolade melde der Körper einen Magnesiummangel, mit Heisshunger auf Pommes frites wahlweise ein Defizit an speziellen, ungesättigten Fettsäuren namens Omega 3 oder auch an Natrium. Und wer jetzt sofort eine Karotte knabbern wolle, dem teile der Körper einen Vitamin-A-Mangel mit.

 

Da ich der Sache nicht ganz traue, ob mein Körper wirklich so schlau ist, befrage ich Ernährungswissenschafter. Die ernüchternde Antwort: Der Körper besitzt keine Sensoren für Magnesium, Omega-3-Fettsäuren oder Vitamin A. Er kann mir somit gar nicht signalisieren, dass hier ein Mangel herrscht und ich für Nachschub sorgen soll.

 

Natürlich gibt es Mangelzustände in Bezug auf Vitamine oder Spurenelemente. Aber die machen sich nicht durch Heisshungerattacken, sondern vielmehr durch eine Vielzahl von teilweise sehr spezifischen Symptomen bemerkbar, darunter Müdigkeit, Haarausfall, Lustlosigkeit, Infektanfälligkeit oder nachlassende Sehkraft.

Was der Körper wirklich messen kann, und zwar in Echtzeit, das ist der Blutzuckerspiegel. Wenn dieser sinkt, dann bekommen wir Hunger. Wir werden fahrig, zittrig, fauchig, der Magen grummelt und der Kopf schmerzt. Heisshunger kann also Energiemangel signalisieren. Denn dieser ist für den Organismus innert Tagen schädlich. Auch manche Krankheiten wie gewisse Tumore, Migräne oder eine Schilddrüsenüberfunktion lösen Energiemangel und damit Heisshungerattacken aus.

Haben wir den Befehl unseres Körpers erfüllt und gegessen, dann werden wir belohnt. Uns erfüllt ein angenehmes Sättigungsgefühl. Durch den angekurbelten Stoffwechsel wird uns wohlig warm. Zusätzlich schüttet unser neuronales Belohnungssystem Glückshormone aus. Aber die für uns so angenehmen Rückmeldungen kommen eben nicht zustande, weil wir nun die guten Fettsäuren oder wichtige Mineralstoffe aufgenommen haben.

Allerdings: «Essen ist mehr als nur Nährstoffaufnahme», betont die Ernährungswissenschafterin Christine Brombach von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Mit vielen Nahrungsmitteln verbinden wir positive Erinnerungen. Denn die im Gehirn ankommenden Informationen über Gerüche, das Gefühl im Mund und der Geschmack aktivieren Regionen im limbischen System. In dieser Gehirnregion werden, vereinfacht gesagt, Erinnerungen und Emotionen gespeichert und verwaltet.

Meine Lust auf Nüsse könnte also daran liegen, dass ich damit die kindliche Vorfreude auf Advent und Weihnachten verbinde. Oder – profaner – dass ich sie jetzt vermehrt attraktiv drapiert in den Geschäften sehe. Und durch die saisonale Abstinenz wieder eine grössere Lust auf sie habe. Das geht mir ja auch mit Mandarinen und Marroni so.

In jedem Fall sind Nüsse gesund. Sie enthalten nämlich tatsächlich eine grosse Menge an ungesättigten Fettsäuren und hochwertigen Proteinen. Fachgesellschaften empfehlen daher das ganze Jahr über täglich bis zu 40 Gramm Nüsse.

Darauf gönne ich mir jetzt einmal eine Handvoll Mandeln.

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Haselnüsse zählen zu den fettreichsten Nüssen – was aber kein Grund zur Sorge ist

 

Spendet viele Mineralstoffe: die Haselnuss.
Nicht nur beim Sport, sondern auch bei der Kopfarbeit sind Nüsse die idealen Snacks. Besonders die «Tonda Gentile», auch «Nocciola Piemonte» genannt, besticht mit ihrem betörenden Nussaroma.
Viele Nüsse sind, obschon sie so heissen, eigentlich gar keine Nüsse. Denn im botanischen Sinne ist eine Nuss nur dann eine echte Nuss, wenn alle drei Schichten der Fruchtwand miteinander verholzt sind und nur einen Samenkern umschliessen. Das ist bei Macadamia, Marroni, Baum- und Haselnüssen der Fall.

Wie alle Nüsse enthalten auch die Haselnusskerne reichlich Fett.

Genau gesagt, bestehen sie zu etwa zwei Dritteln aus Fett. Das soll jedoch kein Grund zum Aufschreien sein, handelt es sich doch vor allem um ungesättigte Fettsäuren. Und diese sind ja bekanntlich wertvoll. Nüsse versorgen unseren Körper jedoch nicht nur mit gesunden Fettsäuren, sondern spenden auch Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Mangan, Phosphor und Eisen. Zudem enthalten sie die Vitamine B1, B2, B6 sowie E. Nicht nur beim Sport, sondern auch bei der Kopfarbeit sind Nüsse die idealen Snacks.

 

Die meisten Haselnüsse im Verkauf stammen übrigens aus der Schwarzmeerregion. Doch man sagt, die besten seien die Piemonteser: Die «Tonda Gentile delle Langhe» ist eine Sorte mit dem Label IGP, das für ein geschütztes geografisches Anbaugebiet steht und bedeutet, dass ein Produkt in seiner Herkunftsregion kultiviert, verarbeitet und veredelt wird. Die «Tonda Gentile», auch «Nocciola Piemonte» genannt, besticht mit ihrem betörenden Nussaroma.

 

Drei Rezepte mit Haselnüssen

 

Brotaufstrich

Zutaten für 1 Konfitüreglas

50 g dunkle Schokolade
20 g Butter
75 g Haselnussmus
1 Prise Salz
1 Päckli Vanillezucker
50–70 g Puderzucker

Zubereitung

Die Schokolade in Stücke brechen und mit der Butter in einen kleinen Topf geben. Diesen in einen grösseren Topf mit kochendem Wasser stellen und die Schokolade über dem heissen Wasserbad schmelzen lassen. Haselnussmus unter die Schokoladenmasse rühren. Salz und Vanillezucker untermischen. Nach Belieben mit dem Puderzucker oder mit einem anderen Süssungsmittel nach Wahl süssen.

 

 

Cookies

Zutaten für 20 Cookies

100 g Butter
100 g brauner Zucker
1 Ei
150 g Mehl
1 Prise Salz
1 TL Zimtpulver
1 TL Backpulver
50 g gemahlene Haselnüsse
50 g Schokoladenwürfe

Zubereitung

Butter und Zucker schaumig rühren. Das Ei unterrühren, Mehl mit Salz, Zimt und dem Backpulver vermengen und dazu sieben. Die Haselnüsse und die Schokoladenwürfel untermischen. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Teig mit einem kleinen Löffel portionenweise auf das Backpapier verteilen. 10 bis 15 Minuten bei 200 Grad backen.

 

 

Haselnusslebkuchen

Zutaten für 1 Kuchen:

6 grosse Eier
150 g Akazienhonig
100 g gemahlene Haselnüsse
100 g Mehl
1 Päckli Vanillezucker
1 gehäufter TL Lebkuchengewürz
½ KL Salz

Zubereitung – Schritt 1

Den Backofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Die Eier trennen und die Eigelbe mit dem Honig mithilfe eines Schwingbesens gut verrühren.

ZUBEREITUNG – SCHRITT 2

Gemahlene Haselnüsse, Mehl, Vanillezucker und Lebkuchengewürz mischen, unter die Eigelb-HonigMasse rühren. Eiweisse und Salz mit dem Handmixer steif schlagen.

ZUBEREITUNG – SCHRITT 3

Den Eischnee sorgfältig mithilfe eines Spachtels unter die Teigmasse heben und darauf achten, dass der Eischnee dabei möglichst luftig bleibt.

ZUBEREITUNG – SCHRITT 4

Eine Springform oder eine Gugelhupfform mit wenig Butter einfetten. Die Teigmasse einfüllen und den Kuchen in der Ofenmitte zirka 30 Minuten backen.

 

 

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