Lassen Sie sich auf eine einfach, regionale Küche ein
Was ist die nordische Küche?
Der Begriff „nordische Küche“ umfasst die Kulinarik Schwedens, Norwegens, Dänemarks und Finnlands.
Zwar unterscheiden sich die regionalen Spezialitäten teils erheblich, die Basis der Küche der skandinavischen Länder ist aber immer die gleiche: Der Fokus liegt auf dem Wesentlichen! Das heißt: Regionale und natürliche Produkte sind das A und O. Ursprüngliche und natürliche Zutaten erleben ein echtes Comeback.
Die skandinavische Küche greift gerne auf traditionelle Rezepte und Zubereitungsarten zurück, die neu interpretiert und kreativ umgesetzt werden – aber ohne, dass es zu verspielt wird!
Bei allen Zutaten gilt: Regional und saisonal muss es sein!
Denn dann kommen die Aromen und die Frische am besten zur Geltung. Beeren, Gemüse, Wild, Fisch und Meeresfrüchte – die skandinavische Küche bedient sich an allem, was in der Umgebung wächst und lebt. Dabei werden auch gerne alte Obst- und Gemüsesorten genutzt.
Das Bewusstsein und die Wertschätzung für die Produkte ist ein entscheidendes Merkmal für die Küche Skandinaviens. Die Zutaten werden respektvoll behandelt und sorgfältig verarbeitet. Eine fettarme und gesunde Zubereitung ist dabei ebenso wichtig wie eine möglichst vollständige Verwertung – denn auch Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle in der nordischen Küche!
Welche Gerichte sind typisch für die skandinavische Küche?
Besonders wichtig bei der nordischen Küche ist auch, dass die traditionelle Esskultur der jeweiligen Region bewahrt wird. Deshalb stehen je nach Land und Region verschiedene Rezepte, Zutaten und Spezialitäten im Mittelpunkt.
Dänemark
Grundsätzlich ähnelt die dänische Küche in vielen Bereichen der norddeutschen Küche:
Gerichte wie Labskaus und rote Grütze sind auch in Dänemark beliebt.
Als ein typisch dänisches Gericht gilt das Smørrebrød. Dabei handelt es sich um vielfältig belegte Brotscheiben. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Roastbeef, Zwiebeln, Gewürzgurken,
Hering, Shrimps – alles ist möglich! Das dänische Nationalgericht ist Torsk: Dorsch mit Salzkartoffeln
und Senfsoße. Ebenfalls gerne gegessen wird Hering mit Eigelb.
Finnland
Rentier ist auch in der finnischen Küche ein essentieller Bestandteil.
Ein typisch finnisches Gericht ist Rentier-Geschnetzeltes, das mit Kartoffelpüree, Pfifferlingen und Moltebeeren serviert wird. Besonders beliebt im Alltag sind karelische Piroggen:
Die Roggen-Teigtaschen werden mit gesalzenem Milchreis gefüllt.
Schweden
Rentier, Rotwild, Elch, Geflügel: Diese Zutaten sind typisch für Schweden. Je nach Gericht und
Zubereitungsart werden dazu Selleriepüree, Spitzkohl oder Pilze gereicht.
Elch wird außerdem zu Steak, Gulasch oder Wurst verarbeitet. Aber auch Fisch wird in Schweden gerne gegessen: Flusskrebse, Heilbutt, Lachs und Kabeljau sind kommen häufig auf den Tisch.
Serviert wird dazu Kartoffel-Wirsing-Püree oder Kartoffelsalat mit Sauerampfer.
Eine weitere schwedische Spezialität ist Jansons frestelse: Ein Kartoffelauflauf, der mit Sahne,
Zwiebeln und Anchovis zubereitet wird. Neben dem Smørrebrød, das auch in Schweden beliebt ist,
wird auch gerne Smörgås gegessen. Dabei handelt es sich um ein mit Bismarckhering, Lachs oder Garnelen belegtes Brot.
Norwegen
In der norwegischen Küche ist Fisch eine wichtige Zutat. Besonders Hering wird hier gerne gegessen und auf verschiedene Arten zubereitet. Ebenfalls beliebt sind getrocknete Stock- und Klippfische. Auch das norwegische Nationalgericht ist Fisch: Beim Lutefisk handelt es sich um einen getrockneten Fisch, der vor dem Kochen gewässert wird. Über die Grenzen Norwegens hinaus bekannt ist der Graved Lax. Dabei wird der frische Lachs ein bis zwei Tage in Salz, Pfeffer, Dill und Zucker eingelegt. Danach wird der Fisch in dünnen Scheiben aufgeschnitten. Serviert wird der Graved Lax mit Senfsoße.
die skandinavische Küche für mich umsetzen
Die Kerngedanken der nordischen Küche – Regionalität, Natürlichkeit und Einfachheit – sind auch bei uns immer mehr im Kommen. Lassen also auch Sie sich von der skandinavischen Küche inspirieren! Mit ein paar einfachen Tipps können Sie Ihre Speisekarte ganz nach der Art der skandinavischen Küche neu erfinden.
Muss es immer der Großmarkt sein? Erkundigen Sie sich doch mal bei Anbietern in Ihrer Umgebung nach regionalen Produkten.
Tomaten im Winter? Setzen Sie lieber auf saisonale Produkte und bieten Sie passende Gerichte auf Ihrer Speisekarte an.
Superfood hin oder her – probieren Sie doch auch mal alte Obst- und Gemüsesorten aus! Quitten,
Steckrüben und Pastinaken erleben gerade ein echtes Revival und lassen sich vielseitig
und kreativ einsetzen.
Natürlich schmecken die skandinavischen Rezepte nicht jedem. Aber darum geht es auch gar nicht!
Greifen Sie den Kerngedanken der skandinavischen Küche auf und lassen sich von
der Esskultur Ihrer Region inspirieren. Interpretieren Sie traditionelle Rezepte Ihrer Gegend neu!
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Die neue nordische Küche ist die Rückbesinnung auf das, was um einen herum wächst.
Mit diesem einfachen Grundgedanken kommen automatisch mehr regionale und saisonale Lebensmittel auf den Teller. Zudem ist in der neuen nordischen Küche Platz für alte, ursprüngliche Gemüse- und Obstsorten, essbare Nutzpflanzen, die schon vergessen schienen, sowie besondere Spezialitäten wie etwa Waldsauerklee aus dänischen Wäldern, Topinambur und Tiefseekrabben von den Färöer-Inseln.
Wie werden diese Nahrungsmittel zubereitet? Kurz und knackig gegart, fettarm, einfach aber kreativ verarbeitet, so findet man das Essen in der neuen nordischen Küche vorzugsweise vor. Aromen und Frische kommen voll zur Geltung, nichts soll von den guten Produkten ablenken.
Neben Dänemark schließt die neue nordische Küche auch Schweden, Finnland, Norwegen und Island ein
und sprüht so vor Facettenreichtum.
Denn jede Region und jeder Boden bringt seine eigenen Saisonschätze und Spezialitäten hervor.
Und jeder Koch interpretiert die neue nordische Küche auf seine Art und Weise.
Es gibt hier also immer wieder Neues zu kosten.
Treibende Kraft der neuen nordischen Küche ist der Däne Claus Meyer. Er gründete bereits 2003 zusammen mit dem Spitzenkoch René Redzepi das noma, das 2010 und 2011 zum besten Restaurant der Welt gekürt wurde. Nicht nur die regionalen, saisonalen, hochwertigen Erzeugnisse liefern den Köchen hier immer wieder Futter für Kreativität am Herd.
In der Labor-Küche "Nordic Food Lab" probieren Köche nebenbei neue, alte und wiederentdeckte natürliche Haltbarkeits- und Zubereitungsmethoden mit Produkten aus dem nordischen Meer, den Wäldern und Feldern. Ein aktuelles Projekt ist zum Beispiel die Herstellung von Eiscreme aus Seetang. Oder die Beurteilung von nordischen Kartoffelsorten. Hierfür wird jede Sorte gebacken, gekocht, frittiert, püriert, konfiert und nach
der Sous-videMethode gegart, um herauszufinden, welche Sorte mit welcher Garmethode am besten schmeckt. Es entstehen neuartige Produkte und besondere Geschmäcker, aus denen dann Rezepte unter anderem für das noma entwickelt werden. Claus Meyer gilt als Erfinder der neuen nordischen Küche. In einem Pressegespräch im August 2011 erklärte er uns wo sie zum jetzigen Zeitpunkt steht. Auf der einen Seite feiere man heute den Erfolg der neuen nordischen Küche. Auf der anderen Seite arbeite man weiter an Visionen und Zielen. Ein Ziel sei, die neue nordische Küche auch für ihren gesundheitlichen Aspekt bekannt zu machen. Zusammen mit Wissenschaftlern arbeitet der Think Tank um Claus Meyer zur Zeit daran, diesen Aspekt herauszuarbeiten. In Zukunft sollen Aussagen möglich werden wie "Die neue nordische Küche ist gesund, weil ..."
Die neue nordische Küche macht noch mehr Appetit auf regionale, saisonale, hochwertige, besondere Erzeugnisse. Mit kleinen Tricks kommen Sie diesen auf die Spur. Die Suche lohnt sich, denn Sie werden mit frischem, authentischen Geschmack belohnt. Erleben Sie, wie viel Freude es bringt, im Rhythmus der Natur zu kochen und zu essen!
- Fragen Sie auf dem Wochenmarkt an Obst-, Gemüse-, Fleisch-, Fisch- und Käseständen, nach Produkten aus der unmittelbaren Umgebung.
- Achten Sie in Ihrer Region auf Hofläden, in denen Sie Produkte direkt vom Erzeuger kaufen können.
Probieren Sie alte Obst- und Gemüsesorten aus, etwa Quitten, Pastinaken und Steckrüben im Herbst.
In Gärten, Parks und Wäldern werden Sammler häufig fündig, wenn es um frische Kräuter
und andere Nutzpflanzen geht. Mancherorts bieten erfahrene Experten Kräuterwanderungen an,
die vermitteln, was alles ohne Bedenken essbar ist.
- Ob Küchenfensterbank, Balkon, Garten oder ein Gemüsegarten zum Mieten in Stadtnähe - irgendwo findet sich bestimmt noch ein Plätzchen für den ein oder anderen Kräuter- Tomaten- oder Erdbeertopf oder das ein oder andere Gemüsebeet. Mit selbst geernteten Zutaten schmeckt das Essen noch besser.
- Deutschlandweit gibt es viele Obstbäume am Wegesrand, die nicht geerntet werden. Zu schade, wenn Äpfel, Birnen und Zwetschgen nicht genutzt werden.
- Wie schmeckt denn Honig aus meiner Region?
- Sammeln Sie Rezepte Ihrer Region, denn in regionalen Rezepten kommen die besten Zutaten zum Einsatz, die das jeweilige Land zu bieten hat.
Hier sind viele Anregungen und nützliche Tipps, viel Erfolg und guten Appetit,
gerne höre ich von Ihnen.
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