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Weinphilosophie - Gewürze und Wein

ein wahres, neues Geschmacks-erlebnis und -gefühl

Gewürze und Wein In dieser akribischen Art habe ich noch kein Geschmacks-Seminar erlebt! Das Weingut Graf Adelmann und ein Gewürzexperte haben auf Burg Schaubeck eingeladen.

Gewürze und Wein, nichts ist alltäglich. Natürlich wissen wir, einige Weine haben einen Pfefferton, mancher riecht nach Gewürzen, Vanille, Wacholder und oft kann man auch einen Hauch dieser Geschmacksahnungen schmecken.

Vor diesem Seminar wurden die Gewürze intensiv mit den unterschiedlichsten Weinen verkostet,

nichts wurde dem Zufall, oder – ja es kann sein – überlassen. Graf Adelmann hat sich viele Verkostungen zugemutet, frische Gewürze und die Weine des Weingutes als Ergänzung oder Kontrast haben ein kulinarisches Erlebnis geboten, welches mit Lebensqualität, Harmonie und Genuss nur unzulänglich zu beschreiben ist.

 

Nun aber im Einzelnen – es wurden 4 Flights – ich sage einmal geistige Höhenflüge – besprochen.

Ich beschreibe immer alle Gänge der Flights, denn alle die einzelnen Verkostungen waren ein Geschmackserlebnis, wie kann es aber anders sein, einige Proben waren vollkommen harmonisch, manche etwas weniger, aber keine war vollkommen daneben.

Ich habe bei diesem Gewürzseminar festgestellt, dass gerade bei Gewürzen, der ungeübte Benutzer leicht in Bedrängnis kommt, denn die Kraft und Intensivität von Gewürzen kann den Geschmack überfordern. Aber ich habe auch gemerkt, dass frische Gewürze den Geschmack nicht überlagern, sondern beleben, auch die Sinne und Gefühle werden gefordert und machen dankbar mit.

 

Geschmacksneutral wurde ein zarter Rohmilchkäse gleich zum Anfang serviert.

Es begann im 1. Flight  mit grünem Urwaldpfeffer und dazu ein 2009er Riesling Kabinett trocken, harmonisch, ausgewogen.

Danach schwarzer Urwaldpfeffer und dazu ein 2007er ´Der Loewe von Schaubeck` Lemberger Barrique trocken,  feine, passende, ergänzende Würze,

weiter mit Tellycherry Peffer, dazu 2008er`Herbst im Park´ Barrique trocken, eine Weinkomposition aus Lemberger, Burgunder, Dornfelder und Cabernet,

ebenfalls harmonisch und Langen Pfeffer – im Mittelalter in Gebrauch – und ebenfalls

dazu den 2008er ´Herbst im Park´ Barrique trocken, auch hier eine harmonische Geschmackskomposition.

 

Im 2. Flight wurden rote Beeren und Paradieskörner, Strauchpflanzen, keine Pfefferpflanzen, als Pfefferersatz oft verwendet, die den reifen 2005er Riesling Spätlese, halbtrocken, wunderbar ergänzten und leichte Orangentöne, die zarte Restsüße harmonisch erahnen ließ, nicht aufdrängend.

Weiter wurde die rote Pfefferimitation Szechuanpfeffer mit einem 2009er Riesling Kabinett, trocken gelungen kombiniert.

Ein 2009er ´Der Loewe von Schaubeck`, ein Weinwein-Cuvée trocken, aus Riesling, Weiß- und Grauburgunder wurde mit dem fruchtigen Mönchspfeffer verkostet

und die älteste Pfeffersorte, welche schon die alten Römer verwendeten, der Kubebenpfeffer wurde mit einem 1985er Riesling Spätlese Brüssele´r Spitze gereicht.

Dieser 1985er Riesling harmonierte wunderbar mit der leichten Firne, feine Geschmacksharmonie.

 

Eine leckere Bouillon, brachte die Geschmacksknospen zur Besinnung, wobei ich persönlich sagen muß, daß ich nicht stark belastet wurde, da habe ich schon andere Verkostungen erlebt, nein, die Harmonie der Weine mit den Gewürzen, war angenehm und belebend.

 

Im 3. Flight wurde grüner Cardamon mit einem 2009er Muskattrollinger,  trocken serviert, fruchtig, da Cardamon gerne zum Garen von Gemüse verwendet wird, angenehmer Genuss,

der aus Nepal stammende schwarze Cardamon hat eine zarte Rauchnote und wurde mit

einem 2008er Spätburgunder trocken, harmonisch zusammengeführt,

zum ‚Wacholder gab es einen 2007er Lemberger ´Der schwarze Loewe`, trocken, eine gelungene Verbindung.

Dieser 3. Höhenflug wurde mit Koriander und einem 2009er Muskattrollinger Eiswein, edelsüß, veredelt. Koriander, ist ein edles Gewürz, es wurde als Grabbeigaben schon vor 4000 Jahren verwendet.

 

Zur Auflockerung, des Gaumens wurden Cardamonsticks gereicht, außerdem konnte immer wieder Zwischendurch köstliche Maultaschen und Kartoffelsalat den Magen zugefügt werden, wobei der Appetit sich bei allen Teilnehmern in Grenzen hielt, da der Genuss der Weine und der Gewürze beruhigte und keinen Hunger verursachte.

 

Im abschließenden 4. Flight gab es als Geschmacksorientierung gemahlenen, hellen Baabab – zermahlene Frucht des Affenbrotbaum,

weiter ging es Vanilleschoten, mit einem 2009er Weissburgunder Spätlese, ein klarer Geschmack, ein 2010er Traminer trocken wurde mit der Malabarzimtblüte und mit Macis – Muskatnussblüte verbunden und bildete den Schluß einer beeindruckenden Verkostung.

 

Créme Brulée mit Vanille und 2007er Grauburgunder ´süß` beendete diese Verkostung.

 

Die Weine, meistens sehr gelungene Kompositionen mit den Gewürzen, waren sehr stark, eine gelungene Auswahl des Weingut Graf Adelmann, welches zeigte, welche Vielfalt in außergewöhnliche Qualität zu erzeugen ist.

 

Natürlich wird man heute im Jahr 2019 andere Jahrgänge und vielleicht sogar andere Weine bevorzugen, aber das Geschmackserlebnis und der Genuss wird ähnlich ausfallen, gerne richte ich Ihnen ein Gewürzseminar aus, sprechen Sie mich an!!!

 

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