Als Beispiel für den sparsamen Schwaben war dies üblich
Resteverwertung vom Schweinebraten und Kartoffelsalat, nicht immer kann man das, was man nicht alles gegessen hat, noch einmal verwenden, bei einem Sonntagsbraten bleibt meistens immer noch etwas übrig, was am nächsten Tag noch einmal auf den Tisch des Hauses kommen kann, nur in in geänderter Form, und dies ist meistens aber auch nicht von schlechterem Geschmack, allerdings vertragen manche Menschen kein aufgewärmtes Essen, daher bitte besonders aufpassen.
Jetzt geht es los, viel Freude bei der Zubereitung:
Bleibt etwas von dem Schweinebraten übrig, schneiden Sie das kalte Stück Braten in dünne Scheiben und servieren es als Vesper mit frischem Meerretich, eingelegten Gürkle, Tomatenstückchen, Radieschen oder Rettich. Frisches, dunkles Bauernbrot mit herzhafter Kruste ist als Beilage ideal. Aber auch wenn der Kartoffelsalat nicht ganz aufgegessen wird, kann er noch am nächsten Tag verwendet werden, wenn er im Kühlschrank gekühlt aufbewahrt wurde. Saure Rädle ist ein ideales Rezept, welches gerne dafür verwendet wird.
Dieses einfache Rezept wird von vielen Menschen sehr geliebt, daher schneiden Sie zwei Zwiebeln in nicht zu große Würfel und braten diese in einem Topf mit etwas Butterschmalz an, geben Sie ca. drei Esslöffel Mehl dazu, damit es leicht angebräunt wird und machen eine braune Mehlschwitze. Jetzt geben Sie ½ Liter Fleisch- oder Gemüsebrühe dazu und rühren gut um. Statt der Mehlschwitze und der Brühe können Sie besser die gleiche Menge von Ihrer übrig gebliebenen Bratensauce des Schweinebratens geben, dies ist ideal.
Sie haben noch vier Portionen Kartoffelsalat – also ca. 500 gr. Kartoffeln –, diese geben Sie in die Bratensauce oder in die Mehlschitzen-Brühe und rühren nochmals gut um. Fügen Sie drei Esslöffel Essig, eine Nelke und ein Lorbeerblatt hinzu, mit Salz und schwarzem Pfeffer würzen und ca. 15 Minuten kochen lassen. Danach Nelke und Lorbeerblatt entfernen. Nun noch etwas in Würfel geschnittenen Schweinebraten von gestern in die Sauren Rädle geben und mit frisch geschnittenem Schnittlauch im Teller servieren. Wenn Sie keinen Schweinebraten übrig haben verwenden Sie leicht angebratene frische und gerauchte Schinkenwurst oder geschnittene Saitenwürstle.
Als Variante können Sie natürlich auch frisch zubereitete Kartoffeln verwenden, ca. 500 gr. feste Kartoffeln, wie beim Kartoffelsalat, und schneiden diese in die Mehlschwitzen-Brühe. Einige nehmen etwas weniger Kartoffeln in die Brühe und servieren breite Nudeln als Beilage, der Fantansie sind keine Grenzen gesetzt, denn dies ist bei einer guten Resteverwertung durchaus legitim.
Passende Weinempfehlung
Jetzt hätte ich es mir leicht machen können und Ihnen den 2008 Trollinger Rädle vom Weingut Wöhrwag empfehlen können, den ich beim Schweinebraten angeboten habe – Gleichklang „Rädle“ zu „Rädle“. Ich bin aber der Meinung, das der „Rädle“ einen Versuch wert ist, für mich ist aber ein anderer Wein vom Weingut Wöhrwag geschmacklich interessanter.
Saure Rädle ist durch die Würze Essig nicht leicht mit Wein zu harmonisieren, mir hat aber der 2008 Lemberger „Gutswein“ (ebenfalls ein Q.b.A – Qualitätswein des Untertürkheimer Herzogenberg) sehr gut gefallen. Er ist auch auf Gips-Keuper Boden gewachsen und trocken ausgebaut worden. Dieser Lemberger hat etwas mehr Restzucker, Säure und Alkohol als der Trollinger „Rädle“ und ist daher für mich stabiler, mit den Sauren Rädle eine geschmackliche Einheit zu bilden.
Der Lemberger ist von kräftiger Struktur, aber durch die gute Einbindung der Tannine wirkt er aber trotzdem sehr samtig. Er wird nach dem klassischen Maischegärverfahren erzeugt und anschließend traditionell im großen Holzfass ausgebaut.
Dadurch erhält er die maskuline Art und erhält einen unverwechselbaren Duft, welcher an Rauchmandeln und Piment erinnert. Eine hohe Konzentration an beeriger Frucht vermitteln eine schöne fleischige Dichte, der auch im Gaumen und Abtrunk sehr stabil ist.
Dieser 2008 Lemberger hat eine opulente Fülle und eine Vielzahl von Aromen. Probieren und vergleichen Sie. Diesen Wein trinke ich gerne aus einem Bordeaux- oder Brunello-Glas aus der Serie Vinum von Riedel, hier entfaltet er seine ganze Kraft.
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