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Die Fische des Bodensees

Ein Überblick was sich so im Bodensee tummelt

Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF)

Die IBKF ist das höchste Gremium für die Angelegenheiten der Fischerei am Bodensee-Obersee. Sie tagt in der Regel einmal jährlich. Der Vorsitz wechselt turnusmäßig alle drei Jahre. Die Beschlüsse über die Ausübung der Fischerei im Bodensee-Obersee müssen im Sinne der Gemeinsamkeit der Fischerei und Anwendung gleichlautender Bestimmungen einstimmig gefasst werden. Damit ist gewährleistet, dass die Interessen aller Vertragsstaaten bei jedem Beschluss gewahrt bleiben.

Die Beschlüsse der IBKF müssen jeweils in nationales Recht umgesetzt werden.

 

Hier die Fische des Bodensees

Im Bodensee-Obersee leben rund 36 Fischarten. Hierzu zählen auch Flussfischarten, die sich nur zeitweise in den Mündungsbereichen aufhalten und einige nichtheimische Fischarten, wie bspw. der ursprünglich aus Nordamerika eingeschleppte Sonnenbarsch. Fischereilich genutzt wird etwa die Hälfte der Arten, wobei die mit Abstand größte Bedeutung den Felchen zukommt, gefolgt von Barsch, Weißfischen, Zander, Hecht und Aal.

Die Fische im See zeigen im Verlauf eines Jahres ein jahreszeitlich abhängiges Verteilungsmuster. Während sie sich in der warmen Jahreszeit vorwiegend in den obersten Wasserschichten

bis etwa 20 m Tiefe aufhalten, ziehen sie sich in den Herbst- und Wintermonaten in größere Wassertiefen zurück.

Die meisten Fischarten besiedeln in den Frühjahrs- und Sommermonaten ufernahe Bereiche

des Sees, da sie das hier vorherrschende warme Wasser bevorzugen. Fischarten wie Felchen, Seesaibling, Seeforelle ziehen dagegen die kühleren Wasserschichten des Sees im Sommer vor.

Diese Arten halten sich vorwiegend im Freiwasserraum (Pelagial) des Sees auf.

 

Die größte Artenzahl stellt die Gruppe der sog. Weißfische.

Hierbei handelt es sich um karpfenartige Fische, die in ihren Größen, Körperformen und Lebensraumansprüchen sehr unterschiedlich sein können. Die fischereilich nutzbaren Arten wie beispielsweise Brachsen oder Rotauge haben aufgrund ihres grätenreichen (Zwischenmuskelgräten) Fleisches teilweise noch ein negatives Image.

Dabei ist das Fleisch dieser Fische sehr wohlschmeckend. Inzwischen sind Geräte im Einsatz, die es ermöglichen, die von Weißfischen gewonnenen Filets von der Innenseite in sehr dichten Abständen einzuschneiden, sodass die Zwischenmuskelgräten beim Essen nicht mehr stören.

Darüber hinaus gibt es vielfältige Verarbeitungsmethoden, die die Zwischenmuskelgräten „entfernen“ wie Marinieren oder Filets nach Matjesart, die ein ungetrübtes Genießen dieser gesunden Produkte erlauben. Fischsalate, Fischpasten etc. sind weitere Möglichkeiten, diese Fische attraktiv zu vermarkten.

Insofern ist das negative Image der Weißfische nicht mehr gerechtfertigt und zeitgemäß.

Hier ist auch der Einfallsreichtum der Berufsfischer bei der Verarbeitung und Vermarktung gefordert.

 

Felchen (Coregonus sp.)

Die Felchen (Coregonen) waren im Bodensee ursprünglich mit vier Arten vertreten.

Davon gilt die im Tiefenbereich des Sees lebende Art, der Kilch, seit der eutrophen Phase des Sees 

als verschollen.

Die anderen drei Felchentypen sind Blaufelchen, Gangfisch und Sandfelchen.

Felchen halten sich vorwiegend im Freiwasser des Sees auf und ernähren sich hier hauptsächlich von Zooplankton (Kleinkrebse). Zeitweise kommen sie aber auch in Ufernähe vor, wo sie neben

Zooplankton u.a. Insektenlarven als Nahrung vom Boden aufnehmen.

Die Laichzeit der Felchen erstreckt sich überwiegend auf den Zeitraum von Anfang bis Mitte Dezember. Dabei laichen die Gangfische in Ufernähe und die Blaufelchen im Freiwasser des Bodensees.

Felchen haben für die Berufsfischer am See die größte fischereiliche Bedeutung, da sie als wohlschmeckender Speisefisch sehr beliebt sind.

 

Seesaibling (Salvelinus umbla)

Der Seesaibling hält sich vorzugsweise im kühlen Wasser des Freiwasserraums und in entsprechenden Bodenregionen auf. Er ernährt sich zunächst von Zooplankton (Kleinkrebse) und Insektenlarven sowie mit zunehmendem Alter auch räuberisch von anderen Fischen. Zum Laichen sucht er im November gezielt kiesige Bodenregionen meist in größeren Wassertiefen auf.

Hier werden die Eier in Laichgruben abgelegt. Die männlichen Tiere sind dabei außergewöhnlich bunt gefärbt. Nach einer vorübergehenden Bestandserholung sind die Erträge mit dem verstärkten Auftreten des Stichlings wieder eingebrochen.

Der Seesaibling zeichnet sich durch sein rosafarbenes, wohlschmeckendes Fleisch aus.

 

Seeforelle (Salmo trutta)

Die Seeforelle verbringt den größten Teil ihres Lebens im See und zieht zur Fortpflanzung in die einmündenden Fließgewässer des Bodensee-Obersees.

Dabei legen die Elterntiere, die Gewichte bis 20 kg erreichen können, teilweise sehr weite Strecken flussaufwärts zurück. Die Seeforelle ist ein klassischer Raubfisch und ernährt sich vorwiegend von anderen Fischen wie Barschen, Weißfischen oder Felchen, in jüngeren Stadien vor allem von Insekten. Nachdem der Bestand seit Mitte der 1950er Jahre dramatisch abgenommen hatte, hat er sich durch vielfältige Stützungsmaßnahmen, wie verstärkte Besatzanstrengungen und Verbesserung der Aufstiegssituation in den Zuflüssen, inzwischen wieder deutlich erholt und wieder Bedeutung für Berufs- und Angelfischerei erlangt.

 

Hecht (Esox lucius)

Der Hecht ist ein großwüchsiger Raubfisch, der sich hauptsächlich von Fischen ernährt.

Er hält sich vorwiegend im Uferbereich auf und laicht dort im zeitigen Frühjahr.

Der Hecht ist ein attraktiver Angelfisch, der auch beim Schleppangeln auf dem hohen See gefangen werden kann. Seine Bestandsentwicklung unterliegt großen Schwankungen, wobei er seit einigen Jahren auf Grund seiner Bedeutung im Kreislauf von Fischparasiten in seinem Bestand möglichst niedrig gehalten werden soll.

Hierzu wurden ab dem Jahr 1999 Schonzeit und Schonmaß aufgehoben sowie der Besatz eingestellt. Dennoch war der Hechtertrag über die Jahre weiterhin ansteigend.Dies wird auf die Verbesserung der Habitatverhältnisse mit verstärktem Makrophytenwachstum bis in größere Wassertiefen zurückgeführt.

 

Zander (Sander lucioperca)

Der Zander ist ein klassischer Raubfisch, der sich vorwiegend im freien Wasser aufhält.

Da sich sein natürliches Verbreitungsgebiet ursprünglich nur auf das Donaueinzugsgebiet bezog,

ist er im Bodensee gebietsfremd.

Durch Besatzmaßnahmen Ende des vorletzten Jahrhunderts wurde er erfolgreich im See etabliert.

In den Frühjahrsmonaten zieht der Zander zum Laichen in ufernahe Flachwasserbereiche,

wo die auf sog. Zandernestern abgelegten Eier vom Männchen bewacht werden.

Die fischereiliche Bedeutung des Zanders hat mit rückläufigen Erträgen bei Felchen und Barschen in den vergangenen Jahren zugenommen.

 

Barsch (Perca fluviatilis)

Der Barsch lebt während der Vegetationsperiode vorwiegend in den Flachwasserbereichen der Uferregion. Im Mai legen die Weibchen hier ihre Eier in Gallertbändern ab.

Diese Fischart, die am Bodensee auch Kretzer oder Egli genannt wird, ernährt sich als Jungfisch hauptsächlich von Zooplankton (Kleinkrebse) und am Boden lebenden Insektenlarven.

Größere Exemplare sind Räuber – sie fressen überwiegend Jungbarsche.

Der Barsch war insbesondere in den Jahrzehnten der Eutrophierung (1970er bis 1990er Jahre) neben den Felchen der zweitwichtigste Wirtschaftsfisch.

Aufgrund der Rückkehr zu nährstoffarmen Bedingungen (Reoligotrophierung) sind auch die Barscherträge entsprechend eingebrochen.

 

Trüsche, Rutte, Quappe (Lota lota)

Die Trüsche ist der einzige dorschartige Fisch im Süßwasser und besiedelt vor allem auch

die tieferen Bodenregionen des Bodensee-Obersees.

Sie ernährt sich vorwiegend von Bodentieren und Jungfischen.

Ihre Fortpflanzung erfolgt in den kalten Monaten Januar bis März, wobei sie größere Laichtieransammlungen in tiefem Wasser bilden kann.

Fischereiliche Bedeutung hat sie hauptsächlich im östlichen Bereich des Bodensee-Obersees.

Hier werden Trüschen gezielt gefangen und sind in der Gastronomie wegen ihres grätenfreien und wohlschmeckenden Fleisches und auch wegen ihrer großen Leber sehr gefragt.

 

Rotauge (Rutilus rutilus)

Das Rotauge gehört zur Gruppe der Weißfische (Karpfenartige) und besiedelt vorwiegend die Uferbereiche des Bodensees.

Es ernährt sich sowohl von Bodentieren als auch von Zooplankton (Kleinkrebse). Rotaugen bilden im Frühjahr (April/Mai) große Laichansammlungen im flachen Wasser. Wie alle Weißfische hat das Rotauge besonders von der Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) des Bodensees profitiert.

Inzwischen ist sein Bestand wieder deutlich niedriger.

Bedingt durch die zahlreichen Zwischenmuskelgräten hat das Rotauge ein schlechtes Image,

sodass es bisher im Bodensee fischereilich nur eine geringe Bedeutung hat.

Einzelne Berufsfischer haben aber mittlerweile mit der gezielten Befischung, Verarbeitung und Vermarktung von Weißfischen begonnen und mit diesen Produkten bereits Preise gewonnen.

 

Brachse (Abramis brama)

Die Brachse ist ein typischer Vertreter der Gruppe der Weißfische (Karpfenartige) und hält sich vorwiegend im ufernahen Flachwasserbereich auf.

Brachsen ernähren sich neben Zooplankton (Kleinkrebse) von Bodentieren wie Schnecken, Würmern und Insektenlarven.

Zur Fortpflanzung im Frühjahr suchen sie Bereiche mit geeigneten Laichsubstraten wie Schilf oder Wasserpflanzen auf.

Die Bestandsentwicklung ist auf Grund der verminderten Nährstoffgehalte im See rückläufig.

 

Karausche (Carassius carassius)

Die Karausche ist im Vergleich zu anderen Weißfischarten wie Rotauge oder Brachse im Bodensee-Obersee relativ selten anzutreffen. Ihr angestammter Lebensraum, in dem sie sich ernährt und vermehrt, ist ebenfalls der Uferbereich des Sees.

 

Karpfen (Cyprinus carpio)

Der bevorzugte Lebensraum des Karpfens sind die Flachwasserbereiche des Sees.

Hier ernährt er sich im Wesentlichen von Bodentieren. In klimatisch besonders günstigen Jahren vermehrt sich der Karpfen im Bodensee erfolgreich.

So führte der Jahrhundertsommer 2003 zu einem verhältnismäßig hohen Karpfenbestand und –ertrag in den Folgejahren.

 

Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)

Die Rotfeder ist im Bodensee-Obersee ein seltener Vertreter der Gruppe der Weißfische (Karpfenartige). Sie fühlt sich besonders in pflanzenreichen Buchten wohl, in denen sie Nahrung sucht und sich im Frühjahr fortpflanzt.

 

Schleie (Tinca tinca)

Der Bestand der Schleie ist im Bodensee-Obersee nur sehr schwach ausgeprägt.

Ihr angestammter Lebensraum sind weichgründige und pflanzenreiche Gebiete.

Hier sucht sie auch ihre Nahrung und findet sich im Frühjahr zum Laichen ein.

 

Ukelei, Laube (Alburnus alburnus)

Die Laube ist eine kleinwüchsige Weißfischart, die sich sehr gesellig und in Schwärmen

im Flachwasser aufhält. Sie ernährt sich vorwiegend von Zooplankton (Kleinkrebse) und laicht im Frühjahr an flachen, kiesigen Uferpartien.

 

Güster, Blicke (Blicca bjoerkna)

Die Güster ist eine typische Vertreterin der Weißfische (Karpfenartige) und besiedelt entsprechende Lebensräume in Ufernähe. Ihr Bestand ist im Bodensee-Obersee nur schwach.

 

Aal (Anguilla anguilla)

Der Aal ist eine nachtaktive Fischart, die sich vorzugsweise im Uferbereich aufhält, aber auch gelegentlich in das Freiwasser vordringen kann.

Sein Bestand wird im Bodensee-Obersee durch Besatzmaßnahmen gefördert, da eine natürliche Zuwanderung aus dem Rhein über den Rheinfall bei Schaffhausen wahrscheinlich nur in geringem Umfang möglich ist. Während sich die jüngeren Tiere hauptsächlich von Bodentieren ernähren,

leben die größeren Aale vorwiegend räuberisch von anderen Fischen.

Der Aal ist ein begehrter Speisefisch, der auf deutscher Seite mehr nachgefragt wird

als in der Schweiz. Auf Grund vielfältiger Belastungen und Nutzungen ist der Europäische Aal inzwischen eine stark gefährdete Fischart.

Der Bodensee stellt ein Refugium für diese besondere Fischart dar.

 

Wels (Siluris glanis)

Der Wels ist der größte einheimische Raubfisch, der sich tagsüber in seinem Versteck unter Wurzeln oder im Schilf bzw. Wasserpflanzenbeständen aufhält, um nachts auf Beutefang zu gehen.

Er ernährt sich hauptsächlich von anderen Fischarten und kann eine Länge bis über 2 m erreichen. Während er früher relativ selten gefangen wurde, tritt er in den vergangenen Jahren häufiger auf,

was sich auch im Anstieg der Fangergebnisse zeigt. Dies wird zumindest teilweise auch auf die Klimaerwärmung zurückgeführt, da der Wels für eine erfolgreiche Reproduktion hohe Wassertemperaturen im späten Frühjahr benötigt.

 

Mühlkoppe, Groppe (Cottus gobio)

Diese Kleinfischart, die sich hauptsächlich in Hohlräumen unter Steinen im Uferbereich aufhält,

ernährt sich vorwiegend von Bodentieren aber z. T. auch von Jungfischen und Fischlaich.

Auf Grund ihrer hohen Ansprüche an Wasserqualität, Bodensubstrat und Sauerstoffgehalt ist sie ein guter Indikator für eine entsprechende Wasserqualität.

Die Mühlkoppe legt ihre Eier im zeitigen Frühjahr unter Steinen ab.

Während sie in den Jahren der Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) auf Grund der verminderten Wasserqualität in ihrem Bestand stark gelitten hatte, scheint sich ihr Bestand in den vergangenen Jahren im Bodensee-Obersee etwas erholt zu haben.

 

Elritze (Phoxinus phoxinus)

Die Elritze ist eine karpfenartige Kleinfischart, die sich in Ufernähe aufhält und z. T. große Schwärme bildet. Sie laicht im Frühjahr und ernährt sich von Zooplankton (Kleinkrebse) und Bodentieren.

Die Elritze ist ein Indikator für gute Wasserqualität, insbesondere beansprucht sie sauerstoffreiches und sauberes Wasser. Darüber hinaus bevorzugt sie verhältnismäßig kühles Wasser.

Während der Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) hat der Elritzenbestand stark abgenommen.

Auch heute ist die Elritze im Obersee noch sehr selten und ist fast ausschließlich im Bereich

von Bach- bzw. Flussmündungen anzutreffen.

 

Äsche (Thymallus thymallus)

Die Äsche ist ein typischer Flussfisch, die eine eigene nach ihr benannte Region repräsentiert.

Im Bodensee-Obersee ist sie allenfalls im Bereich von Flussmündungen anzutreffen.

 

Nase (Chondrostoma nasus)

Die Nase ist ein typischer Flussfisch, die in größeren Flüssen bzw. Strömen oftmals mit der Barbe vergesellschaftet lebt. Im Bodensee-Obersee kommt sie allenfalls in Bereichen von Flussmündungen vor.

Neue genetische Studien zeigen, dass sich die Nase im Einzugsgebiet Alpenrhein-Bodensee deutlich von der Rhein-Nase flussab des Rheinfalls von Schaffhausen unterscheidet.

Die Bodensee-Nase existiert nur noch in Restbeständen von wenigen hundert Tieren in einigen wenigen Zuflüssen – sie ist vom Aussterben bedroht.

Aus diesem Grund beschäftigt sich die AG Wanderfische der IBKF aktuell intensiv mit dieser Fischart.

 

Barbe (Barbus barbus)

Die Barbe ist ein typischer Flussfisch und kommt im Bodensee-Obersee gelegentlich im Bereich von Flussmündungen vor. Als Bodenfisch ist sie durch ihr unterständiges mit Barteln besetztes Maul zur Aufnahme von Bodentieren wie Schnecken, Muscheln und Würmern bestens ausgerüstet.

Zum Laichen im Frühjahr sucht sie kiesige Flächen in den Fließgewässern auf.

 

Döbel, Aitel, Alet (Leuciscus cephalus)

Der Döbel ist als Vertreter der Weißfische (Karpfenartige) in seinen Lebensraumansprüchen sehr flexibel und kommt sowohl in Fließ- als auch in stehenden Gewässern vor.

Im Bodensee-Obersee besiedelt er vorwiegend die Flachwasserbereiche, in denen er sowohl Bodentiere als auch andere Fische frisst.

Im Frühjahr laichen die Tiere in Ufernähe und auch in den Flussmündungen. Aufgrund seiner mäßigen Bestandsdichte hat der Döbel keine fischereiliche Bedeutung.

 

Gründling (Gobio gobio)

Der Gründling ist eine Kleinfischart, die sich im Bodensee hauptsächlich in Ufernähe zwischen Steinen und anderen Strukturen am Gewässerboden in Ufernähe aufhält.

 

Schmerle, Bartgrundel (Barbatula barbatula)

Die Schmerle ist eine Kleinfischart, die im Bodensee im gesamten Flachwasserbereich häufig ist.

Sie hält sich am Gewässerboden zwischen Steinen und sonstigen Strukturen auf.

Hier ernährt sie sich im Wesentlichen von Bodentieren.

 

Hasel (Leuciscus leuciscus)

Der Hasel ist als Vertreter der Weißfische (Karpfenartige) sehr anpassungsfähig an verschiedene Lebensräume. So fühlt er sich in Fließgewässern genauso wohl wie in Seen.

Im Bodensee-Obersee ist er vorwiegend in Flachwasserbereichen anzutreffen, wo er sich im Frühjahr zur Fortpflanzung einfindet.

Auch Mündungsbereiche der Zuflüsse wie z.B. die Argen sind/waren wesentliche Laichplätze.

Die Nahrung des Hasels besteht im Wesentlichen aus Bodentieren und Zooplankton (Kleinkrebse).

 

Allochthone (gebietsfremde) Fischarten und Neozoen

Große Veränderungen in der Artenzusammensetzung hat die zumeist unbeabsichtigte Einbürgerung

von gebietsfremden Fisch- und Krebsarten mit sich gebracht – Beispiele hierfür sind der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernuus), der Dreistachelige Stichling (Gasterosteus aculeatus) und der Kamberkrebs (Orconectes limosus), die das Nahrungsnetz des Bodensees ganz massiv verändert haben. 

 

Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)

Der Kaulbarsch wurde 1987 zum ersten Mal im Bodensee festgestellt.

Danach hat er sich im Bodensee-Obersee stark ausgebreitet und war mit die häufigste Fischart im Uferbereich. In den letzten Jahren scheint sein Bestand wieder zurückzugehen. Eine fischereiliche Nutzung dieser Fischart erfolgt nicht.

 

Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)

Der dreistachlige Stichling war ursprünglich im Bodensee nicht vertreten und ist vermutlich durch unkontrollierten Besatz von Aquarienfischen erst Anfang des 20. Jhdts. zunächst in den Untersee gelangt.

Von dort hat er sich in den 1960er Jahren auch auf den gesamten Obersee ausgebreitet.

Während der Laichzeit im Frühjahr zeichnet sich diese Fischart durch ein bemerkenswertes Verhalten aus. Die Eier werden in einem vom Männchen aus Pflanzenteilen gebauten Nest abgelegt und vom diesem bis zum Schlupf der Brut bewacht.

Seit 2013 tritt der Stichling in großen Dichten auch im Freiwasser des Obersees auf und ernährt sich dort von Zooplankton und Fischlarven. Er ist im Pelagial des Obersees aktuell zahlenmäßig die mit Abstand häufigste Fischart.

 

Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)

Die Regenbogenforelle wurde Ende des vorletzten Jahrhunderts als nichtheimische Art aus Nordamerika nach Europa eingeführt. Sie nutzt im Wesentlichen den gleichen Lebensraum wie die Seeforelle.

Obwohl Regenbogenforellen seit langem nicht mehr in den Bodensee-Obersee eingesetzt werden,

hält sich ihr Bestand dennoch nachhaltig, was durch die regelmäßigen Fänge der Angelfischer belegt wird. Da sich die Regenbogenforelle in den Gewässern des Alpenrheingebietes erfolgreich

reproduziert, wird offensichtlich von hier aus der Bestand im See aufrecht gehalten.

 

Regionale Fischsorten - frischer geht es nicht!

 

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