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Weinphilosophie - Tischweinprobe

umfassende Weinprobe der besonderen Art

Das Weingut Warth hatte am Donnerstag, den 12. August 2010 zu einer Weinprobe gebeten,

Thema war die Traube Regent.

Das Weingut hatte 12 verschiedene Weingüter präsentiert, aus Württemberg, der Pfalz und sogar aus der Schweiz. 18 Regentweine, unterschiedliche Jahrgänge aus allen Himmelsrichtungen wurden zum Verkosten angeboten.

Die Meinungen der Teilnehmer waren sehr vielfältig und hatten eine sehr unterschiedliche Geschmacksauffassung und -gefühle.

 

Der Tenor aller war, daß nicht alle Regentweine überzeugend waren, die Weine wurden unisono gelobt, alle anderen Weine waren mit Abstrichen zu trinken. Alle hatten das Gefühl, an der Kelterung und am Ausbau von Regentweinen muss noch gearbeitet werden, das Verständnis der Winzer ist noch nicht ausgereift.

So können wir in den nächsten Jahre nur bessere Weine erwarten, denn die weitgehends pilzresistente Rebesorte  Regent ist sicherlich ein Wein der Zukunft, mit allen Konsequenzen des Ausbaus des Weines, es wird noch experimentiert, war die Meinung.

 

Ich gehe nicht auf alle Weine ein, denn manche müssen nicht kommentiert werden. Die Reihenfolge war sauber geographisch sortiert. Rotenberg, Untertürkheim, Stuttgart, Oberer Neckar, Remstal, Baden-Württemberg, Deutschland und Europa. Ich beginne daher mit den hiesigen Regentweinen.

 

Weingut Diehl, 2006er trocken, Rotenberger Schlossberg, dunkle Farbe,

intensiv, Röstaroma, trinkreif.

Weinmanufaktur Untertürkheim 1995er, trocken, Barriqueausbau, dunkle Farbe, starke Düfte, lange Reife

Weinmanufaktur Untertürkheim, 1996er, trocken, Barriqueausbau, dunkle Farbe, intensiv, gute Trinkeigenschaft, ausgereift

Weinmanufaktur Untertürkheim, 2002er trocken, Holzfassausbau, dunkle Farbe, starker Duft, intensiv

Weinmanufaktur Untertürkheim, 2004er trocken, Holzfassausbau, intensiv, dunkle Farbe, gute Trinkbereitschaft

Weinmanufaktur Untertürkheim, 2006er trocken, Holzfassausbau, dunkle Farbe, intensiv,

wenig Abtrunk

Zu den Regentweinen der Weinmanufaktur muss man sagen, dass der Barriqueausbau nicht der Weisheit letzter Schluss ist, die älteren Jahrgänge waren nicht überzeugend, trinkbar, aber schwer zu definieren und zu analysieren. Nach meinem Wissen baut die Weinmanufaktur nur noch wenige Regentweine aus, da sie Rebflächen des Regent verloren haben, Regent ist sortenrein nicht mehr im Angebot der Weinmanufaktur UT.

 

Weingut Warth, 2008 trocken, Frühfüllung ohne Holzfassausbau, feine lilafarbene Färbung, intensiv, fruchtig, frühe Kelterung bis Ende Nov., dann auf die Flasche, eine sehr gute Variante und toll zu trinken.

Weingut Warth, 2008er trocken, 3 Monate Holzfassreife – gebrauchte Barriques, dunkle Farbe, kräftiger Duft, intensiver Abtrunk, ein sehr schöner, ausdrucksstarker Wein.

Weingut Warth, 2008er trocken, 9 Monate Holzfassreife – gebrauchte Barriques, dunkle Farbe, leichte Nusstöne, zarte Frucht.

Zu den Weinproben bereitete Frau Warth einen perfekten Käseteller, welcher mit weichem Bauernbrot gereicht wurde. Harmonische Geschmacksergänzungen, toll gemacht, ein dickes Lob an die Hausherrin.

Weingut Warth hat sich zu einem herausragendem Weingut für den Ausbau des Regentwein entwickelt und sogar als bester Winzer des Regentwein in Deutschland ausgezeichnet.

Die Idee der ausschließlichen Regentweinprobe war eine gute Veranstaltung, weiter so Weingut Warth.

 

Die anderen verkosteten Regentweine waren:

Adolf Krämer 2008er trocken, Gablenberg, war mir nicht bekannt und ist nicht zu erwähnen.

WG Neuffen, 2006er Kabinett, Neuffener Täleswein,  lilafarben, leicht nussiger Abgang, halbtrocken, süffig.

Weingut Dobler, 2006er trocken, Schorndorfer Grafenberg, feine Note, lilafarbig, zarter Duft, fruchtig.

Weingut J. Seibold, 2007er trocken, Geradstettener Lichtenberg, fruchtig, intensiver Geschmack, schöner Abtrunk, sehr gut zu trinken.

Remstalkellerei, 2000er trocken, leichte Süße, bitterer Abtrunk, anhaltend.

Weinbau Linsenmaier, 2003er Spätlese trocken, Ebringen Baden, kräftige, dunkle Farbe, intensiver Duft, leicht bitterer Abtrunk, gut zu trinken.

Weingut Hartmann, 2004er Remingen, Schweiz, intensive, schöne Farbe, sortentypisch.

Hallauer Weinkeller, 2004er trocken, Hallauer Wygärtle, Schweiz,  lilafarbig, leichte Nusstöne, trinkbereit.

Auch die Schweizer Weine waren noch nicht vollendet, trotz längerer Erfahrung beim Ausbau.

 

Gerne erfahre ich von Teilnehmern einen Kommentar, aber auch andere, interessierte können sich gerne beteiligen. Ich freue mich auf Ihre Resonanz.

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