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Weinphilosophie - grüne Kräuter und Wein

Dies ist eine wunderbare Ergänzung

Gewürze und Wein – über das 1. Seminar des Weingut Graf Adelmann hatte ich Ihnen berichtet und meine große Anerkennung kund getan. Damit ist aber noch nicht genug gewesen, denn das 2. folgende grüne Gewürzseminar – Kräuter und Wein – ist ebenfalls bemerkenswert durchgeführt worden. 

Frische und getrocknete Kräuter wurden mit den Weinen des Weingutes Graf Adelmann kombiniert und verkostet. Wieder wurde in unterschiedliche Flights eingeteilt und diese besprochen.

Es war wieder einmal etwas besonderes, diesmal von Felix Graf Adelmann  die Überlegungen zu erfahren, warum diese Kräuter und jene Weine besonders harmonieren.

Gerne gab man sich diesen Empfindungen hin und konnte seine eigenen Geschmacksgedanken ergründen. Meistens wurden die Geschmacksangebote erkannt,

es waren aber keine, nicht nachvollziehbare Harmonien dabei, ein bemerkenswertes Verständnis für Kräuter und Wein. 

 

Fligt Nummer 1 mit getrockneten Kräuter – Thymian, Oregano und Basilikum wurden zu einem 2008 Riesling ´S` angeboten und knusprige kleine Fladenbrote mit den jeweiligen Gewürzen wurden als Ergänzung gereicht. Der Thymian war sehr aromatisch und das Oregano, welches das Böse abwehren soll, ergänzten sich, das getrocknete Basilikum war eher neutral. Als Tipp gab man an, daß beim Zubereiten von Gerichten, die getrockneten Kräuter immer früher zum Kochen eingesetzt werden sollten, als frische Kräuter, die sonst verkochen und kaum Geschmack geben, frisch ganz zum Schluß!

 

2008 Riesling ´S`mit den gleichen, frischen Kräutern harmonierten deutlich angenehmer und klarer mit dem Wein. Es wurde ein Ricotta-Frischkäse als Ergänzung gereicht. Toll fand ich, daß der Thymian aus der Region Hohenlohe stammt und dort angebaut wird. Es war ein kluges Geschmacksangebot, der Genussregion, welches uns geboten wurde.

 

Im Flight Nummer 2 wurde die getrockneten Kräuter Rosmarin mit 2010 Traminer Spätlese trocken,

der milde Rosmarin – eine Rarität – im Gebirge auf Stein gewachsen und der Majoran aus Kreta harmonierten prächtig mit den Weinen und gaben eine volles Aroma ab.

Majoran und Salbei zum Wein 2005 Riesling Spätlese Brüssele´r Spitze angeboten.   

Der getrocknete blaue Salbei, ein sehr kräftiges Gewürz, es soll Tote aufwecken und wurde als Grabbeigabe verwendet,  harmonierte mit dem Wein ausgesprochen harmonisch, eine feine Ergänzung, Harmonie und Genuss, erstaunlich, hätte ich nicht gedacht.

Die gleichen frischen Kräuter sind zu kräftig und erschlagen den Wein, die Harmonie war nicht schlecht, aber die Kräuter waren zu dominant, also auch Vorsicht beim Kochen, gezielt und sparsam verwenden.

Nach diesem Genußkraftakt wurde eine Gemüse-Bouillon mit Lilienblüten gereicht, um den Gaumen etwas zu beruhigen.

 

Der 3. Flight bestand aus getrockneten Gewürzen, Anis, Koriander, Nelke und Thymianfrüchte wurden zum 2007 VIGNETTE Rowein Cuvée des Weingut Graf Adelmann gereicht.

Ein Spitzenwein, voller Kraft, Duft und und vollem Gaumen. Alle Kräuter harmonierten sehr gut, Anis gab eine leichte Süße ab, der geröstete Koriander war wunderbar, die Nelke war zu streng und die Thymianfrüchte waren besonders harmonisch, gelungene Harmonie.

 

Der 4. Flight war Safran mit 1996 Hohenecker Muskateller Oberer Berg Auslese.

Das teuerste Gewürz der Welt mit dem 1996 Muskateller, es wurde ein kleines Safran Muffin gereicht. Eine schwierige Kombination, denn der kräftige Safran wollte dem Muskateller keine Luft lassen, erst langsam hielt der Wein stand und harmonisierte zaghaft, eine gewagte, aber gelungene Kombination.

 

Der letzte 5. Flight wurde der Minze gewidmet, getrocknet und frisch, mit einem 2003 Hohenecker Muskateller Auslese. Es wurde Vanilleeis gereicht.

Die frische Minze harmonisierte wesentlich besser zum Wein – ein Gedicht war das kandierte Minzblatt, ganz toll.

 

Aufgefallen ist mir, daß bis auf einen Wein – 2010 Traminer Spätlese trocken – alles ältere Weine waren, die von sich aus schön rund und harmonisch waren und einen angenehmen Gleichklang hatten. Ich glaube , daß junge Weine den Kräutern nicht unbedingt stand halten.

Aufgefallen ist mir auch, daß das Kräuter- und Wein Seminar geschmacklich einfacher zu verkosten ist, die Gewürze haben schon ein sehr starkes Geschmacksgefühl gefordert.

 

Beide Seminare sind eine großartige Präsentation der Weine und der Gewürze, die in unserer Region wachsen oder zu erhalten sind. Ich hoffe, Sie haben einmal die Gelegenheit an weiteren Seminaren teil nehmen zu können, gerne organisiere ich Ihnen Seminare und Verkostungen mit den jetzigen Jahrgängen (2019).

Gerne höre ich von Ihnen und freue mich auf Ihre Nachricht.

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